Die Geschichte des Dorfes ist so alt wie Kreta
… hier betrat die phönizische Prinzessin Europa, vom in einen Stier verwandelten Zeus entführt, die kretische Erde, der Stier verschwand, Zeus erschien, und anschließend unter einer Platane bei Gortyn zeugten sie 3 Nachkommen: Minos, Rhadamanthys und Sarpedon.
Die ersten Anzeichen von menschlichen Spuren in Matala stammen aus dem Neolithikum und kamen in den Höhlen des Sandsteinhügels am Westrand der Bucht ans Tageslicht. Die Römer verwandelten die Höhlen in Gräber, und die jungen Leute aus aller Welt der 60er Jahre wieder in Behausungen.
Die Bucht diente zu allen Zeiten als idealer Hafen; in minoischen Zeiten als Hafen von Phaistos, unter römischer Herrschaft als Hafen der damaligen Inselhauptstadt Gortyn.
Es sind die Höhlen, denen Matala seine heutige Berühmtheit zu verdanken hat.
Schon immer liefen hier Ausflugsbusse voller Touristen ein, die die seltsamen Höhlen bestaunten und sich ein Bad an der schönen sandigen Küste gönnten.
Anschließend wurde der Höhlenbereich eingezäunt und ein Besuch war für einige Jahre nicht möglich; jetzt sind sie wieder aufgeschlossen und gegen ein Eintrittsgeld zu besichtigen. Sie sind sicher eindrucksvoll …. aber wenn man sich die Bewohner der 60er Jahre hier vorstellt, die auf den Opferbänken über römischen Skeletten schliefen …. ist doch etwas schaurig, oder?
Es gibt in Matala kaum ein Gebäude, das nicht touristisch ausgenutzt wird. Souvenirläden, Restaurants und Tavernen reihen sich lückenlos an der Straße. Wenn man aber auf einer der Terrassen über dem Strand sitzt, wird dies bedeutungslos; es zählt nur noch die sommerliche Atmosphäre, Sonne, Meer und das Licht. Und die Felsenaufschrift „Today is life, tomorrow never comes“ (Wir leben heute, der morgige Tag kommt nicht).
In Matala findet seit 2011 das Matala Beach Festival statt.
In seinem ersten Jahr hieß es Matala Reunion Festival, ins Leben gerufen von dem deutschen Schriftsteller und Journalisten Arn Strohmeyer (1967 selbst in Matala), seinem Verleger Thomas Balistier und der Stadt Phaistos. Offensichtlich war dieses Festival so von Erfolg gekrönt, daß es jetzt jährlich stattfindet.
„Today is life, tomorrow never comes“
an eine langgstreckte Mauer gemalt. Dies soll „Matala-Jorgos“ hierher gepinselt haben; die Anregung hierfür gaben viele Diskussionen über den Krieg in Vietnam. Einige der Vietnam-Kriegspflichtverweigerer der Vereinigten Staaten von Amerika hatten in Matala Zuflucht gefunden; dies bildete auch den Hintergrund der gewaltsamen Auflösung der Hippie-Szene in Matala im Mai 1970.
Der geschnitzte Olivenbaum am Ortseingang von Matala
Der griechische Künstler Spyros Stefanakis zog in 2007 nach Matala, um sich hier von einem persönlichen Tiefpunkt zu erholen; die örtliche Bevölkerung nahm ihn mit offenen Armen auf. Aus Dank hierfür bat er um die Erlaubnis, diesen 600 Jahre alten und für Brennholz bestimmten Olivenbaum schnitzen zu dürfen. Das Werk nahm ihn für 2 Jahre in Anspruch. Der Baum ist 6m hoch, sein Umfang beträgt 3m und er schmückt den Ortseingang von Matala. (Textquelle: prosopakritis.gr)
- Über die Sandsteinhöhlen im folgenden Artikel weiterlesen Das Dorf Matala in der Antike
Nützliche Informationen
- Eintritt zu den Höhlen: 3 €
- Parkplatzgebühren am Strand: 2 €
Strände bei/in Matala:
- Das Dorf selbst verfügt über einen herrlichen Sandstrand.
- Nach einer halben Stunde zu Fuß von der alten Kirche aus und den Beschriftungen folgend gelangt man über den Hügel hinweg an den Red Beach, einen kupferfarbenen Sandstrand. Der Fußweg kann bei praller Sonne anstrengend werden.
- Komos, ein herrlicher kilometer langer und auch sehr breiter mit Tamarisken bewachsener Sandstrand, der ca. 2,5km westlich von Matala beginnt und am besten über den Ort Pitsidia zu erreichen ist. Hier befindet Ihr Euch in Gesellschaft mit der Meeresschildkröte Caretta Caretta, die ihre Eier in der Sanddüne hinterlässt. Bitte auf die Nester achten, die von Archelon (Verein zum Schutz der Meeresschildkröte Griechenlands) jährlich ausgezeichnet werden.
Sehenswertes in der Nähe von Matala: Besuch der archäologischen Stätten Phaistos und Gortyn, auch nach Heraklion ist es nicht weit. Der Ort Agia Galini ist sicher einen Abstecher gen Westen wert, der Bergort Zaros ist unter anderem für sein Quellwasser und seine Forellenzucht im anliegenden See inselweit bekannt.
Die Lage des Ortes ist ideal für Ausflüge aller Art in alle Himmelsrichtungen.