Wie kam der Minotaurus in das Labyrinth?
König Minos war der unbestrittene Herrscher Kretas. Um seine Position noch zu verstärken, behauptete er eines Tages, dass sogar die Götter ihm keinen Wunsch verweigern würden.
So betete er darum, dass die Götter ihm einen weißen Stier aus dem Meer senden sollten, den er dann anschließend opfern würde.
Poseidon sandte ihm daraufhin einen blendend weißen Stier an die Ufer in der Nähe des Palastes; König Minos war von dessen Schönheit derart geblendet, dass er beschloss, einen minderwertigeren Stier an seiner Stelle zu opfern. Poseidon erkannte diesen Schwindel und rächte sich ….. er bewirkte, dass sich die Gattin des Minos, Pasiphae, unsterblich in den weißen Stier verliebte.
Pasiphae bat Daidalus , einem berühmten Athener Handwerker, der im Exil auf Kreta lebte, ihr zu helfen. Daidalus erbaute eine hohle hölzerne Kuh, in der sich Pasiphae verbarg und mit der sich der weiße Stier paarte. Pasiphae gebar darauf hin den Minotaurus, ein Ungeheuer mit Stierkopf und menschlichen Körper.
Anstatt das Ungeheuer zu töten, gab Minos dem Flehen seiner Tochter Ariadne nach und beauftragte Daedalus, ein Gebäude zu erstellen, in dem er den Minotaurus vor der Welt verbergen konnte.
Viele glauben, dass das Labyrinth der Palast von Knossos selbst war; seine erstaunliche Größe und Komplexität ähneln in der Tat einem Labyrinth.
Der Stier und die Doppelaxt Labrys genannt, waren Symbole der minoischen Kultur und kamen während der Ausgrabungen überall in dem Palast von Knossos zu Tage.
Das Ende des Minotaurus
Dem Mythos zufolge verurteilte König Minos seine Feinde zur Haft in das Labyrinth des Minotaurus, wo sie von dem Ungeheuer gefressen wurden; das Labyrinth war eine so komplizierte Konstruktion, dass niemand jemals den Weg hinaus finden konnte.
Als eines Tages der Sohn des Minos, Androgeus, nach Athen reiste, um an den Panathenaischen Spielen teilzunehmen, wurde er während des Marathons durch den selben Stier, der seine Mutter Pasiphae geschwängert hatte, getötet.
Diese Tat erzürnte Minos dermaßen, dass er von Aegeus, dem König von Athen, als Entschädigung verlangte, alle 9 Jahre sieben Männer und sieben Frauen als Opfergabe an den Minotaurus senden.
An dieser Stelle tritt Theseus ins Bild, ein Sohn des Aegeus,
der sich zusammen mit der 3. Tributfahrt als eines der Opfer aufmachte, um den Minotaurus zu töten.
Sein Vater versuchte erfolglos, ihn davon abzuhalten; er wusste, dass selbst wenn Theseus den Minotaurus töten sollte, er nie aus dem Labyrinth herausfinden konnte.
Gleich nach der Ankunft des Schiffes mit den menschlichen Opfern fiel der Blick der Königstochter Ariadne auf Theseus, und sie verliebte sich unsterblich in ihn. Sie ließ ihm den von ihr gewobenen Faden zukommen mit dem Hinweis, ihn beim tieferen Eindringen in das Labyrinth zu entwirren.
Theseus besiegte den Minotaurus und fand auch mit Hilfe des Fadens wieder aus dem Labyrinth heraus, und zusammen mit Ariadne segelten sie in die Heimatstadt des Theseus, Athen.
Hier knüpfen sich 2 weitere Mythen an.
- der freiwillige Tod des Königs Aegeus, der sich beim Anblick der schwarzen Segel auf dem Schiff des Theseus von den Klippen des Kaps Sounion stürzte
- der Mythos von Daidalos und dessen Sohn Ikaros, die der wutentbrannte Minos in das Labyrinth sperren ließ