Sitia ist so griechisch, so kretisch. Ich konnte nirgendwo in der Stadt den Einfluss einer ausgesprochen touristischen Entwicklung sehen, trotzdem sich an der langen Küstenpromenade sehr wohl einige Hotels und Ferienanlagen reihen!
In Sitia treffen sich die jungen Leute in einigen der vielen Cafeterias, enge Gassen führen über Stufen bis hinauf zur Kazarma Festung hoch über dem historischen Stadtviertel, und die große Strandpromenade lädt den Gast zum Verweilen ein … all dies macht die typische kretische Umgebung aus.
Die Geschichte besagt folgendes
Die Stadt (wie allgemein angenommen) hat ihren Namen von der antiken hellenistischen Siedlung Itia, Itida oder Sitea erhalten. Sie ist Heimatstadt des Misona (eines der sieben berühmten antiken Philosophen) und des Vitzentzos Kornaros, der Dichter des Werkes „Erotokritos“. Andere lehnen diese Theorie ab und sind immer noch auf der Suche nach der antiken Stadt Sitia. Jedoch ist sicher, dass die Ruinen einer byzantinischen Siedlung unter dem heutigen Sitia gefunden werden kann.
Bis 1651 hatte die Stadt hatte eine bewegte Geschichte. In diesem Jahr zerstörten die Venezianer noch die letzten Gebäude, die das große Erdbeben von 1508 und der anschließende Überfall des berüchtigten Barbarossa im Jahre 1538 stehengelassen hatten.
An Stelle der Ruinen wurde die Stadt im Jahre 1870 wieder aufgebaut und Avnie genannt, ein Name, der von den Einwohnern aber nicht angenommen wurde; sie wollten die Verbindung mit der Vergangenheit und den Namen Sitia beibehalten.
Nach der Ankunft der Byzantiner und durch Jahrhunderte hinweg wurde Sitia zum wichtigen Handelshafen und blieb es bis zur und während der frühen venezianischen Zeit.
Die Venezianer beschrieben Sitia als „den strahlende Mittelpunkt der Insel“ (maximal statum et Lumen insulae) und beziehen sich auf das Regno di Candia (Insel Kreta) als Haupthandelszentrum für den Osten und Afrika.
Einen Besuch wert
Die Festung Kazarma
Die Festung, heute bekannt als „Kazarma“ (Casa di arma), ist das imposanteste historisches Denkmal in Sitia. Die Kazarma funktionierte als Militär-und Verwaltungszentrum. Die Befestigung der Stadt und der Kazarma kann auf späte byzantinische Zeit zurückdatiert werden.
Heute finden Konzerte, Theaterstücke, Vorträge und Kunstausstellungen während der Sommermonate im Rahmen des Festivals „Kornaria“ in der Kazarma statt.
Archäologisches Museum Sitia – Kouros von Palaikastro
Die reichhaltigen Ausstellungsstücke umfassen die Zeiträume 3500 v. Chr. bis 500 n. Chr. Die ältesten Artefakte stammen aus der weiteren Region von Sitia. Das Museum ist in fünf chronologisch geordnete Abteilungen aufgeteilt und verfügt unter anderem über eine wertvolle Sammlung von Vasen, Tontafeln in Linear-A-Schrift, die in den Archiven von Zakros gefunden wurden, Figuren aus Bergheiligtümern und eine Weinpresse aus der neo-Palastzeit. Von besonderem Interesse ist die männliche Figur aus Elfenbein und Gold, die in der Nähe von Roussolakkos Palekastro gefunden wurde. Weitere Infos über das archäologische Museum in: Ein Kouros im Archäologischen Museum Sitia
Antike Stätte Petras
Viele Archäologen glauben, in Petras die Stätte des antiken Itia oder Itidas, der Heimatstadt des Mysonas, einer der sieben antiken Weisen, gefunden zu haben. Petras liegt auf einem kleinen Hügel am östlichen Ortsausgang von Sitia. Neue Funde werden hier ständig ans Licht gebracht und das große Ausmaß der Siedlung ist der Beweis seiner langen Existenz. Weitere Infos über Petras in: Minoischer Palast von Petras
Jedes Jahr findet das kulturelle „Kornaria“ Sommerfest von Anfang Juli bis Mitte August statt.
Die Veranstaltungen bestehen aus Konzerten, Tanz und Theater, Ausstellungen der bildenden Kunst und Fotografie, Vorträge und Sportveranstaltungen (zB „Kornarios“ Straßenrennen oder Beachvolleyball Wettbewerb). Die Open Air Veranstaltungen finden in der venezianischen Festung „Kazarma“ statt. Das Ziel der Stadtverwaltung: mittels des Festivals soll ausländischen Besuchern die Möglichkeit gegeben werden, den Bräuchen und Traditionen der Bevölkerung Sitias und Kretas näherzukommen.