Ein kleines Städtchen mit großem Charme
…. das ist Paleochora. Sich spät Nachmittags in eine der vielen Kneipen auf der Fußgängerzone setzen, mit Leuten an den Nachbartischen reden und sich frühestens nach Mitternacht von der „Parea“ (griech. Gesellschaft) trennen…. das ist Paleochora.
Und was das Strandleben anbelangt: zur Qual der Wahl stehen der ewig lange und breite Sandstrand Pachia Ammos an der westlichen Uferpromenade des Ortes, der um vieles kleinere, aber ebenso herrliche Kieselstrand Chalikia an der östlichen Promenade, die weiter entfernten inmitten einer Mondlandschaft liegenden Strände südlich des Dorfes Anidri, oder nach Westen die große Badebucht von Grammenos …..!
Paleochora, die Nymphe (Braut) des libyschen Meeres
Der Ort liegt auf einer Halbinsel zwischen zwei malerischen Buchten, 70 km von Chania entfernt, umgeben vom Libyschen Meer. Zu Recht nennen die Einheimischen ihren Ort „Nymphe des Libyschen Meeres“ und erklären außerdem: „Europa endet hier.“ Den Titel der Braut teilt sich Paleochora übrigens mit Ierapetra!
Wer seinen Fuß auf die Landzunge von Paleochora setzt, fühlt sich hier sofort wie zu Hause. Sei es das Meer mit seinem türkisfarbenen Wasser, die Landschaft, die kretischen Köstlichkeiten, die aufrecht erhaltenen Bräuche und Traditionen und die diskrete Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Einwohner, Paleochora zieht den Besucher in seinen Bann.
Der Ort hat viele Stammgäste. Unter ihnen auch viele, die einstmals per Autostopp und Rucksack ihren Weg hierher fanden. Auch eine Paleochora Art Week gibt es seit einigen Jahren, sie fand seit 2011 zuerst in Koundoura statt, seit 2013 in Paleochora selbst; Cafés, Tavernen und öffentliche Plätze beherbergen die Werke der inzwischen auch internationalen teilnehmenden Künstler.
Paleochora in der Antike
Östlich des Ortes, genauer gesagt östlich des Flusses Vlithia, am südlichen Eingang des gleichnamigen Tales, lag laut eines Textes aus dem 5. Jhd.n.Chr. die antike Stätte Kalamidi, und zwar 50 Stadien westlich von Lissos und 30 Stadien östlich von Krios. Überreste dieser Stadt wurden bisher, mit Ausnahme römischer Keramik, nicht gefunden.
Festung Castel Selino
Die Festung Castel Selino krönt den Hügel auf der ins Meer ragenden Landzunge. Erbaut wurde sie während der venezianischen Besetzung der Insel im Jahr 1282 vom Herzog von Kreta Marino Gradonigo, und ihr Name gab den Anstoß für die auch heute noch amtlichen Namensgebung der gesamten Provinz Selino. Später dann siedelten sich verschiedene Handwerker, Fischer und Händler aus den umliegenden Dörfern im Schatten des Castels Selino an, und auch heute zeichnet sich der Altstadtteil unter der Burg durch seine engen Gassen und verschachtelten Bauten aus. Die Festung wurde von dem Piraten Barbarossa im Jahre 1539 zerstört.
Der Ort Paleochora in seiner heutigen Form besteht seit dem Ende des 19. Jahrhundert. Geöffnet: rund um die Uhr. Eintritt: frei. Ich empfehle den Besuch im Castel Selino bei Tageslicht.
Was tun in Paleochora
Baden
- an den Stränden auf beiden Seiten des Ortes
- an den Gialiskari Stränden 3km östlich
- in der Gramenos Bucht 3km westlich
- in der Krios Bucht 10km westlich
Wandern
Wanderfreunde haben von Paleochora aus Zugang zu der Schlucht von Samaria, Agia Irini oder Anidri, oder können den Europäischen Wanderweg E4 von Paleochora über die antike Stätte Lissos nach Sougia begehen.
Ausgangspunkt Hafen
Paleochora ist Ankerplatz für die Schiffe nach Sougia (Ende der Agia Irini Schlucht), Agia Roumeli (Ende der Samaria Schlucht), Loutro, Chora Sfakion und der südlichsten bewohnten Insel Europas, Gavdos.
*