Teil der Autotour zur Nida Hochebene – Sfendoni Tropfsteinhöhle, Bergdorf Anogia, Ideon Andron Grotte
Auf der Nida Hochebene angekommen, fahren wir immer gerade aus und kommen zu einer Taverne an der Westseite der Hochebene. Man kann das Fahrzeug hier abstellen und zu Fuß 580 m den Hügel hinaufgehen, der Pfad ist durch rote Farbe an den Felsen gekennzeichnet. Man kann auch mit viel Vorsicht direkt über einen holperigen, steinigen Weg bis zu einem Parkplatz kurz vor dem Höhleneingang fahren.
Die Grotte Ideon Andron auf der Nida Hochebene
gleicht einem riesigen Loch in der Bergwand. Vor dem Aufstieg weist ein Info-Schild darauf hin, dass in dieser Gegend noch einige Exemplare der kretischen Wildkatze Felix Silvestris leben; gesehen haben wir sie natürlich nicht. Oben angekommen, fällt das Auge auf ein riesiges Loch in der Bergwand, die Grotte Ideon Andron.
Teilweise steinerne und teilweise hölzerne Stufen (ca. 50) führen hinab auf den Grund, wo es eigentlich nichts zu sehen gibt, wo nur die Phantasie den Mythos des Zeus, der hier aufwuchs, wieder ins Leben rufen kann.
Die Grotte Ideon Andron wurde als Heiligtum verehrt. Die zahlreichen Funde der ersten Ausgrabungen aus dem Jahre 1885 kann man im Archäologischen Museum Heraklion bewundern; sie datieren auf das 13. Jhd.v.Chr. bis zu römischen Zeiten zurück.
Der griechische Philosoph Platon erwähnte das Ideon Andron in seinem Werk Die Gesetze; 3 weise Männer (Athinaios, das war Platon selbst, Kleinias von Knossos und Megillos von Sparta) wandern von Knossos hoch in die Berge zur Grotte Ideon Andron und nutzen die Wanderung zum philosophieren.
Der Mythos
Rhea und Kronos zeugten unter anderem auch den Zeus, später Olympischer Gottvater. Kronos, der selbst seinen Vater Uranos mit einer Sichel entmannte und dadurch zum Herrscher der Welt wurde, lebte in der Angst, das selbe Schicksal zu teilen und fraß daher alle Nachkommen, die er mit seiner Schwester Rhea zeugte, auf.
Rhea gebar ihren jüngsten Sohn Zeus in der Diktaion Andron Höhle (Lassithi Hochebene), und übergab dem Kronos einen in eine Windel gewickelten Stein; er verschlang diesen ohne den Betrug zu merken.
Rhea verbarg anschließend ihren Sohn in der Ideon Andron Höhle, wo er ungestört aufwuchs, umsorgt von der Nymphe Melissa und der Ziege Amaltheia. Am Eingang der Höhle Ideon Andron wachten die Kouriten (Dämonen) die jedes Weinen des kleinen Zeus mit Kriegsgesängen und Trommelwirbel übertönten.
Eintritt frei. Auf der Straße unterhalb der Höhle liegt eine Taverne/ Café.